Dienstag, 25. Februar 2014

Blaulicht und Martinshorn müssen sein

Stellen Sie sich vor:

Sie wohnen beim Feuerwehrhaus oder an der Hauptstraße. Nachts um 3 Uhr fährt mit lautem Getöse die Feuerwehr an ihrem Haus vorbei.
Sie werden wach. Was denken Sie?
  • Hoffentlich können die Feuerwehrleute noch rechtzeitig helfen oder
  • Die werden doch nicht zu uns kommen oder
  • Sind alle unsere Kinder zu Hause oder
  • Müssen die so einen Krach machen und mich in meiner wohlverdienten Nachtruhe stören?!


Wird die Feuerwehr alarmiert, zählt jede Sekunde. Minuten entscheiden oftmals über Leben und Tod, über kleines Feuer oder Großbrand mit riesigem Sachschaden. Darum muss die Feuerwehr im Schadensfall möglichst rasch an der Einsatzstelle sein. Und dabei helfen ihr die Sonderrechte nach § 35 Straßenverkehrsordnung. Diese können aber nur in Anspruch genommen werden mit Blaulicht und Martinhorn. Es ordnet an: „Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen.“ Das Blaulicht allein ist hierfür unzulässig. Kommt es zu Unfällen haben die Fahrzeugführer ohne Blaulicht und Martinshorn Probleme. 

Stellen sie sich vor, dass diese „krachmachenden“ Feuerwehrleute
  • vor 5 Minuten noch selbst in ihren Betten waren – wie Sie
  • um 6 Uhr wieder zur Arbeit müssen – wie Sie
  • die nächsten 2 oder 3 Stunden nicht mehr schlafen werden (was oftmals auch für die Familien gilt)

Ihre Feuerwehr – Tag und Nacht für sie einsatzbereit – dankt ihnen für ihr Verständnis.






Dienstag, 18. Februar 2014

Freiwillige Feuerwehr? Es gibt doch Berufsfeuerwehren!

Vielen Bundesbürgen ist es nicht bewusst, dass eine wichtige Stütze des deutschen Notfallsystems die freiwilligen Feuerwehren sind.
Und dies nicht nur in kleinen Gemeinden sondern auch in Millionenstädten. Obwohl die Feuerwehr in Deutschland hohes Ansehen genießt ist das System der Feuerwehr meist unbekannt. Die verbreitete Annahme dass es in Städten überwiegend Berufsfeuerwehren gibt ist falsch. Nur bei rund 100 Städten in Deutschland ist dies der Fall. Und auch hier gibt es die freiwilligen Feuerwehren die die Kameraden der Berufsfeuerwehr, vor allem in Randbereichen der großen Städte, unterstützen.

Wenn aber viele freiwillige Feuerwehren als Berufsfeuerwehren angesehen werden dann kann dies sicherlich als Kompliment für die professionelle Hilfe angesehen werden. Andererseits zeigt sich dadurch wiederum wie wenig die Bürger über die Frauen und Männer wissen, die freiwillig und ohne Bezahlung sich für die Allgemeinheit einsetzen.

Dies ist dabei beileibe nicht nur ein "nettes" Hobby von Leuten die zu viel Zeit haben, gerne mit dem Feuer spielen und mit Blaulicht durch die Straßen düsen dürfen.
NEIN - es ist eine der tragenden Säulen des deutschen Notfall- und Katastrophensystems das weltweit zu den Besten gehört.

Warum haben wir in Deutschland nicht nur Berufsfeuerwehren?

Würden die freiwilligen Feuerwehren durch Berufsfeuerwehren ersetzt, dann ergäbe dies ein nicht zu finanzierendes System. Zwangsläufig würde daher der Sicherheitsstandard drastisch reduziert werden. Die deutschen Feuerwehren sind nach der Alarmierung in maximal 10-15 Minuten vor Ort. In Ländern mit reinen Berufsfeuerwehren sind Eintreffzeiten von 30 Minuten und mehr nichts außergewöhnliches. In Deutschland haben wir eine große Dichte an Freiwilligen Feuerwehren in anderen Ländern kommt im Notfall die Berufswehr aus der nächstgrößeren Stadt.

Die Zukunft der deutschen Feuerwehren

Man kann in den Freiwilligen Feuerwehren einen Strukturwandel spüren. Neben den steigenden Anforderungen, bedingt durch das veränderte Aufgabenfeld in dem der Brandschutz eine sinkende Rolle einnimmt, gibt es bei den Gemeinden als Trägern der Feuerwehren Einsparmaßnahmen und auch die Mitgliederzahlen der Feuerwehren sinken. Desinteresse am Ehrenamt, rückläufige Geburtenraten, steigende Zahl von Berufspendlern und nicht selten die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes stellen die Feuerwehren vor Probleme.
Die heutigen Freiwilligen Feuerwehren stellen sich darauf ein. Es wird intensiv über Einspar- und Verbesserungspotential nachgedacht. Die Wehren verstärken die interkommunale Zusammenarbeit.
Feuerwehrmänner deren Arbeitsstelle in einer anderen Gemeinde liegt rücken tagsüber oftmals mit den Wehren dieser Gemeinden zum Einsatz aus.

Wir in Deutschland können sicherlich sehr stolz sein auf unsere Feuerwehren, wir müssen uns aber auch ein Konzept für die nächsten Jahre überlegen. Unser Staat kann nicht funktionieren wenn alle nur nehmen und keiner bereit ist sich für andere z.B. in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren.
Aber auch die Feuerwehr, und mit ihr die Gemeinden, müssen sich Anreize für den Feuerwehrdienst überlegen. Interessant und sicherlich auch kostenmäßig tragbar wären hierbei sicherlich in erster Linie Vergünstigungen in gemeindeeigenen Einrichtungen wie z.B. Schwimmbäder, Büchereien, Kindergärten etc. (siehe auch den älteren Post hier -->)
Auch die mancherorts bezahlte Einsatzentschädigung könnte ein Anreiz sein. Reich wird dabei sicherlich niemand, aber es könnte wenigstens ein Teil des Spritgeldes für die privaten Fahrten zum Gerätehaus decken.

Was meint Ihr dazu?

Donnerstag, 13. Februar 2014

Feuerwehrmann in Lörrach beim Einsatz angefahren

Ein Feuerwehrmann ist am Mittwoch in Lörrach bei einem Einsatz von einem Auto angefahren und verletzt worden. Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei waren um die Mittagszeit mehrere Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz, weswegen die Straße teilweise blockiert war.

Dies veranlasste einen Autofahrer, über den Gehweg zu fahren, wobei er einem Feuerwehrmann über den Fuß fuhr. Der Feuerwehrmann erlitt eine Quetschung und musste vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei ermittelt gegen den Autofahrer wegen Körperverletzung.

Wir wünschen dem Feuerwehrkameraden eine gute Besserung.

Dienstag, 4. Februar 2014

6. Europäischer Tag der 112 am am 11. Februar 2014

Mit 112-Tag für europaweiten Notruf werben

Nur 17 Prozent der Bevölkerung in Deutschland kennt einheitliche Nummer

Ob Feuer in Finnland oder Unfall in Ungarn: Der Notruf 112 ist in Europa der einheitliche und direkte Draht zu schneller Hilfe. Die Telefonnummer 112 ist mittlerweile in allen Staaten der Europäischen Union die Nummer in Notfällen. Auch in sämtlichen Handynetzen verbindet 112 mit der zuständigen Notrufzentrale.

Jedoch wissen nur 17 Prozent der Menschen in Deutschland, dass die 112 nicht nur im eigenen Land, sondern überall in der Europäischen Union (EU) Hilfe bringt. Damit liegt die Bundesrepublik in der Eurobarometer-Umfrage weit hinter dem EU-Durchschnitt von 27 Prozent – nur in Großbritannien (13 Prozent), Griechenland (sieben Prozent) und Italien (fünf Prozent) ist die Kenntnis geringer. Der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, die die 112 als europaweiten Notruf identifizieren kann, ist im Vergleich zu 2008 lediglich um fünf Prozentpunkte gestiegen.

Zum sechsten Mal gibt es nun am 11. Februar den „Europäischen Tag der 112“, um die einheitliche Notrufnummer besser bekannt zu machen. Hierzu gibt es zahlreiche Veranstaltungen von Institutionen und Organisationen, darunter auch Aktionen von Feuerwehren. Folgende Punkte stehen hierbei im Mittelpunkt des Interesses:
  • Der Hintergrund: Die Europäer sind aus beruflichen oder privaten Gründen immer häufiger in anderen Ländern der EU unterwegs, weshalb eine EU-weit einheitliche Notrufnummer sehr sinnvoll ist. So müssen die Bürger sich statt mehrerer Notrufnummern nur noch die 112 merken – und bekommen überall adäquate Hilfe!
  • Der Anruf: Die Notrufnummer 112 kann von überall her erreicht werden: Egal ob Festnetz, öffentliches Telefon oder Mobiltelefon. Beim Handy muss allerdings eine SIM-Karte eingelegt sein. Seit Inkrafttreten dieser Vorschrift im Sommer 2009 hat sich das Aufkommen der vorsätzlichen Fehlanrufe in den Leitstellen enorm verringert.
  • Die Kosten: Das Gespräch über die Notrufnummer ist immer kostenlos!
  • Die Antwort: Wer bei der 112 ans Telefon geht, ist auf Notfälle vorbereitet: In Abhängigkeit vom jeweiligen nationalen System für den Bevölkerungsschutz kommt der Notruf zumeist bei Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei an. Die dortigen Mitarbeiter sind für die Notrufabfrage geschult und sprechen beispielsweise in Deutschland häufig auch Englisch; in Grenznähe auch die Sprache der Nachbarregion.
Absetzen eines Notrufs

Im Frankreich-Urlaub brennt es plötzlich in der Ferienwohnung; bei der Fahrt durch Estland kommt es zum Verkehrsunfall – Sie zücken Ihr Telefon, wählen den EU-weiten Notruf 112 und erreichen die Leitstelle von Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei. Was sind nun die wichtigsten Informationen für den Menschen am anderen Ende der Leitung?
  • Was ist passiert? Abhängig davon, ob es sich um einen Unfall, ein Feuer oder eine sonstige technische Hilfeleistung handelt, werden unterschiedliche Fahrzeuge alarmiert – beim Müllcontainerbrand kommt die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug, beim Handtaschenraub die Polizei im Streifenwagen.
  • Wo ist es passiert? Hier ist nicht nur die möglichst genaue Straßenbezeichnung samt Hausnummer (wenn zutreffend) hilfreich, sondern auch der Ort, in dem der Notfall passiert ist. Häufig werden durch die Leitstellen große Gebiete bearbeitet, in dem es dann mehr als eine „Hauptstraße“ oder „Bahnhofsstraße“ gibt. Die Nennung des Ortes vermeidet, dass in mehreren Gemeinden Rettungskräfte alarmiert werden.
  • Wie viele Verletzte/betroffene Personen sind es? Vom einzelnen Fußgänger bis zum vollbesetzten Schulbus – abhängig von der Anzahl der gefährdeten Menschen werden unterschiedlich viele Rettungsmittel benötigt. Wenn die Leitstelle dies bereits beim Notruf erfährt, kann sie zielgerecht alarmieren.
  • Wer ruft an? Gerade, wenn eine Einsatzstelle beispielsweise beim außer Kontrolle geratenen Lagerfeuer im Wald schwer von außen zu finden ist, ist es für die Einsatzkräfte hilfreich, wenn die Leitstelle den Anrufer nochmals kontaktieren kann.
  • Warten auf Rückfragen? Aufregung und Anspannung sind normal – schließlich wählt man nicht jeden Tag den Notruf! Falls man nun in der Hektik eine wichtige Angabe vergessen hat, werden die routinierten Leitstellenmitarbeiter dies abfragen. Daher sollte man nie als erster auflegen, sondern warten, bis die Notrufstelle erklärt hat, dass sie alle Informationen hat.
Quelle: http://feuerwehrverband.de

Montag, 3. Februar 2014

http://www.spiegel.tv/filme/feuerwehrakademie

Gesehen bei Spiegel online:
"Brandgefährlich: Bei den Ausbildern der Feuerwehr"


Mittwoch, 29. Januar 2014

http://www.myvideo.de/watch/9348476/Bildgeschichte_mal_anders_Feuerwehr_Galileo


Bildgeschichte mal anders: Feuerwehr - Galileo -
Beschreibung:
In der Weihnachtszeit befindet sich die Feuerwehr im Dauereinsatz. Doch mit welcher Ausrüstung ziehen sie in den Einsatz? Wie schützen sich die Männer vor der Feuersbrunst? Und womit und wie bekämpft die Feuerwehr die Flammen?
Stichwörter:
Bildgeschichte mal anders: Feuerwehr, Feuerwehreinsatz, Feuerlöscher, Ausrüstung der Feuerwehr, Ammoniumsulfat, Schaum-Feuerlöscher, Atemschutzmaske, magazin, wissen, galileo, pro sieben, wissensmagazin, aiman abdallah, stefan gödde, wissenschaft
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Montag, 27. Januar 2014

Was bin ich als Feuerwehrmann meiner Gemeinde wert?

Vor jetzt schon etwas längerer Zeit hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem unserer Gemeinderäte. Nach diesem Gespräch und seiner kundgetaner Meinung habe ich mich gefragt „Was bin ich als Feuerwehrmann meiner Gemeinde wert?“


Um es vorweg zu nehmen, ich meine nicht die persönliche Ausrüstung der Feuerwehrleute oder die technische Ausstattung der Feuerwehr. Auch nicht welche Entschädigungen für Arbeitsausfall oder Vergünstigungen (in Kippenheim übrigens keine) es gibt.


Frage ich bei Google so erhalte ich 1!! Ergebnis zu „Was ist ein Feuerwehrmann wert“. In einem Interview von Spiegel online mit dem Buchautor Jörn Klare “Der Wert des Menschen: So teuer ist der Tod“ gab es einen etwas fragwürdigen Ansatzpunkt mit 1,2 Millionen Euro für ein Straßenverkehrsopfer. Beim klassischen Humankapitalansatz, wie er zum Beispiel bei Versicherungen in den USA populär ist steht dem gegenüber was dieser Mensch vermutlich in seinem Leben noch verdient hätte. Das hatte zur Folge, dass die Witwe eines Feuerwehrmannes nach den Anschlägen auf das World Trade Center weniger bekommen hat als die eines Bankers.


Moralisch gesehen finde ich es sehr verwerflich über diese Ansätze nachzudenken. Aber wer immer mal wieder nachts für andere raus muss, dabei auch mitunter sein eigenes Leben aufs Spiel setzt und dann nach den Einsätzen schlecht wieder einschlafen kann, der kommt eventuell auf diese komischen Gedanken.


Um nun aber wieder auf die Anfangsfrage zurück zu kommen: „Was bin ich als Feuerwehrmann meiner Gemeinde wert?“ Ich habe keine Antwort darauf. Der oben angesprochene Gesprächspartner aber schon, denn schließlich darf ich auf Kosten der Bürger mit den Feuerwehrspielsachen spielen, immer mal wieder feiern und bekomme dafür noch mindestens einmal im Jahr ein Dankeschön. [Achtung Ironie]